um 150 | Ptolemäus erwähnt die Sachsen als Stammesverband südlich der kimbrischen Landenge und nördlich der Elbe |
3. Jh. | Der Name der südelbingischen Chauken verschwindet, Ausbreitung der Sachsen im nordwestdeutschen Raum |
285/286 | Sachsen werden erstmals namentlich in römischen Quellen als Seeräuber erwähnt |
ab 350 | Verstärkte Plünderungszüge der Sachsen im gallischen und britannischen Küstenbereich |
um 428/430 | Ankunft der legendären Sachsen Hengist und Horsa in Britannien, Beginn der angelsächsischen Landnahme |
um 450 | Bevölkerungsabnahme in den küstennahen Gebieten Sachsens als Folge der Auswanderung nach Britannien, völlige Entvölkerung nur im heutigen Ostfriesland, Butjadingen und Wursten |
531 | Die Franken erobern mit sächsischer Hilfe das Thüringerreich |
bis 8. Jh. | Ausdehnung des sächsischen Stammesverbandes nach Südwesten (Westfalen) und Besiedlung ehemals sächsischer Gebiete (Ostfriesland, Butjadingen, Wursten) durch Friesen |
731 | Der angelsächsische Missionar Beda berichtet über die Thingversammlung in Marklô: "Diese Altsachsen haben nämlich keinen König ..." |
718-758 | mehrere fränkische Heerzüge gegen die Sachsen in Westfalen |
772-804 | Sachsenkriege Karls des Großen |
772 | Zerstörung der "Irminsul", dem sächsischen Hauptheiligtum auf der Eresburg |
775 | fränkischer Reichstag mit dem Beschluß zur Missionierung oder Vernichtung der Sachsen |
777-785 | Widerstand des "Sachsenherzogs" Widukind gegen die Franken |
782 | schwere fränkische Niederlage im Süntel; "Blutbad von Verden an der Aller" mit Hinrichtung von 4500 Sachsen; Strafgesetzgebung der "Capitulatio de partibus Saxoniae"; Einführung der fränkischen Grafschaftsverfassung |
785 | Taufe Widukinds |
792-804 | Krieg im nordöstlichen Stammesgebiet der Sachsen |
797 | Aufhebung des "Capitulatio de partibus Saxoniae" unter sächsischer Mitwirkung durch die mildere Strafgesetzgebung des "Capitulare Saxonicum" |
804/805 | Rückkehr sächsischer Geiseln in die Heimat |
808 | Anlage des "limes Saxoniae" im nordelbingischen Gebiet als Schutz gegen die Slawen |
842 | Stellinga-Aufstand, letzter Versuch zur Wiederherstellung vorchristlicher Verhältnisse |
9. Jh. | Herausbildung des Stammesherzogtums Sachsen |
919-936 | König Heinrich I., erster deutscher König aus dem sächsischen Geschlecht der Liudolfinger (Ottonen) |
936-973 | König und Kaiser Otto I. der Große |
936/937 | Ernennung der Sachsen Hermann Billung und Gero zu Markgrafen in slawischem Gebiet |
955 | Ungarnschlacht Otto I. des Großen auf dem Lechfeld |
962 | Kaiserkrönung Otto I. des Großen in Rom |
ab 966 | Sächsisches Herzogtum der Billunger (Herzöge von Sachsen) |
973-983 | König und Kaiser Otto II. |
983-1002 | König und Kaiser Otto III. |
1002-1021 | König und Kaiser Heinrich II., letzter ottonischer Herrscher |
1073 | Erhebung der Sachsen unter der Führung ihres Adels (Billunger, Northeimer) gegen den salischen König Heinrich IV. |
1106 | Nach dem Aussterben der Billunger in männlicher Linie wird Lothar von Süpplingenburg Herzog von Sachsen |
1125 | Wahl Lothar von Süpplingenburgs zum deutschen König Lothar III. |
1133 | Kaiserkrönung Lothars III. in Rom |
1137 | Tod Lothar III.; neuer Herzog von Sachsen wird der Welfe Heinrich der Stolze |
1139 | Ächtung Heinrich des Stolzen durch den staufischen König Konrad III., der Askanier Albrecht der Bär erhält das Herzogtums Sachsen |
1142 | Belehnung des Welfen Heinrichs des Löwen (Sohn Heinrich des Stolzen) mit dem Herzogtum Sachsen |
1142-1180 | Heinrich der Löwe Herzog von Sachsen; Wandlung Sachsens zum Territorialherzogtum; Ausdehnung in nicht sachsenstämmige Gebiete (Ostholstein, Mecklenburg) |
1155 | Heinrich der Löwe erhält auch das Herzogtum Bayern |
1180 | Ächtung Heinrichs durch den staufischen Kaiser Friedrich Barbarossa (Reichstag zu Gelnhausen), Übertragung des sächsischen Herzogtums an den Askanier Bernhard; Westfalen an die Erzbischöfe von Köln; Aufteilung Sachsens in mehrere Territorien; der Schwerpunkt des askanischen Besitzes liegt an der Mittelelbe außerhalb des früheren Stammesgebietes |
1195 | Tod Heinrichs des Löwen |
12./13. Jh. | Verbreitung der sächsischen (niederdeutschen) Sprache im Zuge der Ostsiedlung nach Mecklenburg und Pommern |
1222 | Aufzeichnung des sächsischen Rechts im "Sachsenspiegel" |
13.-15. Jh. | Hansezeit, norddeutsche (=sächsische) Beherrschung des Ostseehandels |
1235 | Begründung des Herzogtums Braunschweig-Lüneburg auf Grundlage des welfischen Eigenbesitzes in Sachsen |
1260 | Spaltung des askanischen Besitzes in Sachsen-Lauenburg und Sachsen-Wittenberg |
1356 | Sachsen-Wittenberg steigt zum Kurfürstentum auf (ab nun auch "Kursachsen" genannt) |
1361 | Das Sachsenroß wird zum Wappen des Welfenhauses zur Demonstration des Anspruches auf die sächsische Herzogswürde |
1422 | Tod des letzten askanischen Kurfürsten |
1423 | Übertragung eines Teils Sachsen-Wittenbergs und der Kurherzogswürde an den wettinischen Markgrafen Friedrich dem Streitbaren von Meißen durch Kaiser Sigismund entgegen der Erbansprüche der Lauenburger und Welfen |
16. Jh. | Welfenhaus aufgeteilt in vier Linien: Lüneburg, Grubenhagen, Calenberg und Wolfenbüttel; starke territoriale Aufsplitterung (Nieder-)Sachsens; Wanderung des Namens "Sachsen" in die Mark Meißen, dem Stammland der Wettiner, nicht verbunden mit einer Bevölkerungsverschiebung |
1512 | Kaiser Maximilian schafft den "Niedersächsischen" und den "Obersächsischen Reichskreis" |
1648 | Westfälischer Friede: Als Folge des 30jährigen Krieges erhält Schweden die Herzogtümer Bremen (ohne die Stadt) und Verden (entspricht zusammen etwa dem altsächsischen Wigmodien und Haduloha) |
1689 | Erwerb des Herzogtums Sachsen-Lauenburg durch die welfischen Häuser Celle und Hannover nach dem Aussterben der Askanier in Lauenburg |
1692 | Erhebung des welfischen Herzogtums Calenberg-Hannover zum Kurfürstentum (bis 1814 offiziell "Churfürstentum Braunschweig-Lüneburg") |
1714-1837 | Personalunion zwischen Hannover und England, Kurfürst Georg Ludwig wird als Georg I. (1714-1727) erster welfischer König Englands |
1719 | Hannover erhält die Herzogtümer Bremen und Verden von Schweden |
1814 | Erklärung Hannovers zum Königreich, erster König wird Georg III. (1814-1820) |
1815 | Wiener Kongreß: Hannover erhält Hildesheim, das Emsland und Ostfriesland |
1866 | Schlacht bei Langensalza (Preußisch-Österreichischer Krieg) und Annexion des Königreiches Hannover durch Preußen, dieses wird zur preußischen Provinz Hannover |
1918 | Abdankung des Herzogs Ernst August von Braunschweig, des letzten welfischen Monarchen |
1946 | Gründung des Bundeslandes Niedersachsen durch Zusammenschluß von Hannover, Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe |